Spital Thun

Die Geschichte des Spitals Thun reicht bis ins 14. Jahrhundert. Gemäss auf 1348-1350 erfolgte Vergabungen, richtete die Stadt ihr Spital auf dem Rathausplatz ein. 1352 wird eine Kapelle beim dortigen Spital erwähnt. Imer von Zeiningen stiftete 1431 in seinem Haus an der Sinne das Obere Spital. Um 1490 wurden die beiden Spitäler im Haus am Rathausplatz zusammengelegt.

Das ausserhalb der Stadt an der Landstrasse nach Bern gelegene Siechenhaus (13. Jh., 1518 Neubau) mit einer Jakobskapelle von 1444 ist 1335/40 erstmals belegt. An seiner Stelle kam 1770 das Waisenhaus zu stehen, das 1806-1930 als Burgerspital diente und seit 1931 als Burgerheim genutzt wird.

1855 richtete der Thuner Stadtpfarrer August Hopf die erste Notfallstube ein. 1866 kauft er auf eigene Rechnung hinter der Burg Land für den Bau eines zeitgemässen Thuner Spitals. 1872–73 wird das Vorhaben mit Spenden realisiert. Das Spital Thun war geboren. 1873 wurde das das sogenannten Bezirks-Krankenhaus Thun mit 24 Betten eröffnet. 1899 folgte im oberen Stock ein Operationsraum. Zum Krankenhaus gehörten diverse Nebengebäude (erbaut zwischen ca. 1880 und 1920). Dazu gehörten eine Gärtnerei, ein Bienenhaus, ein Waschhaus, sowie die flach gedeckte Leichenhalle.

1902 kam unmittelbar hinter das Spital Thun das sogenannte «Absonderungshaus» dazu. Eine Quarantäne für bis zu 17 Patientinnen und Patienten mit ansteckenden Krankheiten wie: Nervenfieber, Diptherie, Pocken, Cholera und Pest. Der Name war immer umstritten. So steht etwa im Jahresbericht von 1925: «An die historische Bezeichnung ‘Siechenhaus’ oder ‘Blaternhütte’ wird heute kaum jemand denken, der das Gebäude besichtigt hat. Auch der Name ‘Absonderungshaus’ dürfte nicht mehr ganz zutreffen. Es wäre vielleicht für dieses Gebäude einfach die Bezeichnung ‘Ostbau’ zu empfehlen».

1914 entstand ein erster grosser Erweiterungsbau des Spital Thun mit 120 Betten. Im Park vor dem Haupteingang stand ein Holzpavillon. 1948 wurde oberhalb des Spitals in der Lauenen, die damalige Schwesternschule sowie das Schwesternhaus eröffnet. 1965 konnte das hinter dem bestehende Spital bestehende neunstöckige Bettenhaus bezogen werden. Das alte Spitalgebäude mit dem charakteristischen Uhrturm wurde im Herbst 1983 abgerissen.

1987 wurde der Neubau des Spital in Betrieb genommen und als letztes grosses Bauprojekt 2012 das Notfallzentrum eröffnet.

Quellen: Der Bund 25.11.1973, Thuner Stadtgeschichten, Broschüre STS Geschichte Spital Thun, Historische Lexikon der Schweiz von Peter Küffer, Diverse

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